Zwar sollte der Zollwahnsinn aus dem Weißen Haus Anfang April mit dem “Liberation Day” seinen Höhepunkt erlebt haben und in den kommenden Monaten Verhandlungen mit vielen Ländern folgen. Das Ergebnis dürften dann tiefere als jetzt im Raum stehende Zölle – so auch mit der Europäischen Union – sein.
Zudem sollte ab dem Frühsommer in den USA die Perspektive auf niedrigeren Steuern und Deregulierung stärker in den Fokus rücken. Bis hier aber wirklich positive Dinge zu vermelden sind, werden die direkten Effekte des nun losgetretenen Handelskrieges in Form von schwachen Konjunkturdaten und deutlichen Abwärtsrevisionen bei den Unternehmensgewinnen die Schlagzeilen bestimmen. Deshalb dürfte es für einen Einstieg in den Aktienmarkt noch zu früh sein.
Ein interessantes Kaufniveau liegt im S&P 500 bei rund 4.300 Punkten, was einer Korrektur vom Hoch von rund 30 Prozent entsprechen würde.
An Europas Börsen sollte sich die im ersten Quartal beobachtete Abkopplung von der Wall Street nicht fortsetzen. Mit der nachlassenden Euphorie um die deutsche Politikwende und der wieder schwindenden Hoffnung auf einen Frieden in der Ukraine sind wesentliche Performancetreiber ausgereizt. Zudem sind die Bewertungsabschläge zu US-Aktien durch die kleine Aufholjagd deutlich geringer geworden.
Der große Gewinner des US-Zolldebakels ist China. Trump wertet Xi zum globalen Stabilitätsanker auf und den Investitionsstandort USA relativ zu China ab. Chinesische Technologiewerte sind damit das Marktsegment, das sich für erste Käufe nach der Korrektur anbietet.
Im MainSky Macro Allocation Fund haben wir nach Trumps bizarrem Auftritt die Aktienquote nahe an das Minimum von 25 Prozent abgesenkt. Reduziert wurden USA und Europa, MDAX und Osteuropa wurden komplett verkauft. Unsere Positionen in China-Tech behalten wir bei.