Auf der anschließenden Pressekonferenz hat Präsidentin Christine Lagarde allerdings erneut eine klare Perspektive für den weiteren Normalisierungsprozess der Geldpolitik vermissen lassen. Obwohl im September die Inflation unter die Zielmarke von zwei Prozent fallen sollte, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Zinsen im Oktober erneut gesenkt werden. Aus wenig nachvollziehbaren Gründen scheint die EZB eine Präferenz dafür zu haben, erst zusammen mit den neuen Prognosen im Dezember wieder aktiv werden zu wollen.
“Damit bleibt die Geldpolitik in der Eurozone unnötigerweise viel zu lang im restriktiven Bereich.”
Dies ist keine gute Nachricht für einen Wirtschaftsraum, dessen Wachstumsdynamik aktuell nur eine Richtung kennt – die nach unten. Gerade für kleinere, weniger international ausgerichtete Unternehmen bleibt das Umfeld mit viel zu teuren Finanzierungsbedingungen sehr ungünstig. Die Underperformance von Small- und Mid-Caps sollte sich in Europa fortsetzen.