Gar nicht gefallen hat den Finanzmärken, dass die Fed die Inflationsprognosen für 2025 deutlich nach oben revidiert hat und nun für die PCE-Gesamt- und Kernrate 2,5 Prozent erwartet, was deutlich über dem Zielwert von zwei Prozent liegt. In der Konsequenz gehen die FOMC-Mitglieder im Mittel nur noch von zwei Zinssenkungen 2025 aus, verglichen mit vier im September. 15 Mitglieder sehen gar Aufwärtsrisiken für die Inflation.
Im großen Bild muss man aber konstatieren, dass sich nichts Grundlegendes in der Einschätzung der Fed geändert hat. Sie ist weiterhin davon überzeugt, dass die Geldpolitik auch nach der gestrigen Senkung noch immer restriktiv ist und die Politik perspektivisch in Richtung tieferer Zinsen geht. Auch hat Powell erneut klar betont, dass der Arbeitsmarkt eine ebenso wichtige Zielgrüße der Notenbank sei und eine weitere Schwäche hier ebenfalls Zinssenkungen nach sich ziehen würde.
Die Anpassungen der Fed sowohl in den Dots als auch in den Prognosen waren letztlich genauso zu erwarten wie eine Pause im Januar.
“Zwar ist der Zinssenkungspfad der Fed nun nicht mehr so klar vorgezeichnet wie noch von ein paar Monaten, dennoch dürfte die Geldpolitik auch 2025 mit tieferen Zinsen unterstützend sein.”
Letztlich hat ein in den vergangenen Wochen heiß gelaufener Aktienmarkt einen Auslöser für eine Korrektur gesucht und ihn in den Feinjustierungen der Fed von gestern Abend gefunden. Die grundlegende Statik eines aus geldpolitischer Sicht attraktiven Umfelds hat die Notenbank aber nicht verändert.