Seitdem die Fed die Zinsen im September gesenkt hat, sind die monetären Bedingungen in den USA tatsächlich restriktiver geworden, nicht expansiver. Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen sind um mehr als 100 Basispunkte gestiegen, 30-jährige Hypothekenkredite liegen wieder über 7%, und der handelsgewichtete US-Dollar hat um mehr als 9% aufgewertet. Dies wird in den kommenden Monaten einen restriktiven, disinflationären Effekt auf die Wirtschaft ausüben.
Es wäre völliger Unsinn, wenn die Fed in diesem Umfeld eine Zinserhöhungsdiskussion beginnen würde.
Die zugrunde liegende Inflation kühlt sich weiter ab. Das multivariate Kernbarometer der New Yorker Fed, ein führender Inflationsindikator, verlangsamte sich in den vergangenen Monaten weiter auf +2,3% gegenüber dem Vorjahr. Der heute gemeldete Rückgang in der Inflationskernrate im Dezember auf 3,2% bestätigt diese Tendenz. Wir erwarten, dass die PCE-Kerninflation zum Jahresende mit ca. 2,4% deutlich niedriger liegen wird als derzeit, selbst wenn man etwa 30 Basispunkte für Zölle hinzurechnet, was im Übrigen auch keine „Inflation“ ist, sondern eher eine einmalige Veränderung des Preisniveaus.
10-jährige US-Treasuries sind auf dem aktuellen Zinsniveau ein Kauf. Aufgrund der hohen Zinssensitivität hellt sich auch der Ausblick für US Small Caps – Russell 2000 und S&P 600 wieder auf.