Mit Howard Lutnick als Handelsminister hat Trump jemanden nominiert, der als ehemaliger CEO von Cantor Fitzgerald den Finanzmärkten nahe steht. Was das Thema Zölle angeht, will Lutnick sie auch als Verhandlungsmittel einsetzen.
Das Rennen für das Finanzministerium hat in letzter Sekunde doch noch der ursprüngliche Favorit Scott Bessent gemacht. Er ist ein Mann der Finanzmärkte, hat für George Soros gearbeitet und eine eigene Investmentfirma gegründet. Er ist klar auf der Seite von tieferen Steuern und Deregulierung, seine bisherigen Äußerungen in Bezug auf Zölle waren nicht immer konsistent. Aber auch er hat durchblicken lassen, diese u.a. als Verhandlungsinstrument einzusetzen.
Insgesamt bestätigen die Nominierungen unsere Einschätzungen, dass die Trump-Präsidentschaft unter dem Strich Wirtschafts- und Finanzmarkt-freundlich sein wird. Es wird zwar höhere Zölle geben, diese dürften von beiden aber auch als Droh- und Verhandlungsmittel eingesetzt werden, da der Administration die negativen Auswirkungen von Handelskriegen mehr als bewusst sind. Zudem werden alle kein Interesse an einer Politik haben, die die Inflation deutlich anheizt. Sie wissen genau, dass die Demokraten diese Wahl insbesondere aufgrund der hohen Inflation verloren haben. Wenn Trump die Zwischenwahlen 2026 gewinnen und sicherstellen will, dass auch nach ihm die Republikaner das Weiße Haus kontrollieren, muss er seine Politik auch auf Preisstabilität ausrichten.
“Die US-Notenbank wird diese vier Jahre wohl als unabhängige Institution überstehen.”