Allerdings verwundert etwas, dass die Projektionen der FOMC-Mitglieder (Dots) von hier einen doch recht langsamen Pfad in Richtung neutralen Zins suggerieren. Dieses Jahr werden im Mittel Zinssenkungen in Höhe von weiteren 50 Basispunkten gesehen, aber immerhin erwarten neun(!) Mitglieder im Ausschuss für den Rest des Jahres nur einen oder gar keinen weiteren Zinsschritt. Der vermutete neutrale Zins wird nach den Projektionen erst Ende 2025 erreicht. Allerdings hat Präsident Powell erneut darauf hingewiesen, dass man in die Dots nicht zu viel hineininterpretieren sollte.
Klar ist, dass sich für die Fed der Risikofokus weg von einem zu langsamen Rückgang der Inflation hin zu einem zu schnellen Anstieg der Arbeitslosigkeit verschoben hat. Damit zeigt sie, dass sie unbedingt vermeiden will, „hinter die Kurve zu fallen“ und ggf. auch bereit ist, das Zinssenkungstempo deutlich zu beschleunigen. Dieses erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Soft-Landing der US-Wirtschaft gelingt.
“In Kombination mit den sehr guten Angebotsbedingungen der US-Wirtschaft, insbesondere dem starken Produktivitätswachstum, sind die Chancen für einen baldigen Beginn einer Jahresendrally sehr gut.”